CoPrA
Anwenderberichte
CoPrA im Einsatz bei scancolor Leipzig
CoPrA steht für Color Profiling Application und vereint erstklassige ICC-Ausgabeprofilerzeugung mit der vielfach bewährten DeviceLink-Technologie aus dem Hause ColorLogic. Dabei bietet CoPrA höchste, professionelle Qualität in einem für Profis und Farbmanagement-Laien einfach zu bedienenden Programm.
Das Leipziger Unternehmen scancolor hat diese Software ausgiebig unter die Lupe genommen und arbeitet seit einiger Zeit erfolgreich und überzeugt damit. Dank seiner umfassenden beruflichen Ausbildung und Erfahrung im Druckbereich, weiß Ralf Lenk - Geschäftsführer bei Scancolor - wovon er spricht, wenn es um effizientes und optimiertes Arbeiten geht:
"Wenn die beruflichen Werdegänge Drucker, Reprofotograf und Fotograf zur Gründung einer eigenen Firma führten, dann könnte diese verschiedene Ausrichtungen haben. Was mich betrifft, schwanke ich immer zwischen Gemischtwarenladen und Medienhaus", gibt Ralf Lenk lächelnd zu. "Es gibt aber einen ordnenden Faktor: Das Bild steht im Mittelpunkt." Die Geschäftsbereiche sind dementsprechend Fotolabor, Großformatdruck, Prepress, und Offsetdruck.
"Irgendwie sah ich keinen Sinn darin, stundenlang Bilddaten abzustimmen, um dann mit 1000 Bogen Makulatur im Vorlauf und einer halben Stunde Abstimmung endlich das gewünschte Ergebnis auf Papier zu sehen. Folgerichtig habe ich neben einer konventionellen 70 x 100 Maschine in eine Kurzfarbmaschine von KBA investiert. Deren Vorteil - nämlich gleichmäßige Druckergebnisse - ist gleichzeitig deren Nachteil. Ein Regeln über Zonenschrauben ist bei dieser Technologie nicht möglich, wobei ich generell die Druckmaschine auch als viel zu teuer erachte, um an diesem Arbeitsplatz die Lithoarbeit zu machen."
![]() | Eigene Testform: Für den optimalen Druck auf der KBA-Kurzfarbmaschine optimiert Scancolor Druckdaten mit selbst erstellten Device-Link-Profilen aus CoPrA. |
Doch es gab noch weitere Herausforderung für Ralf Lenk: "Was machen wir zum Beispiel mit Nachauflagen, die in der Erstauflage nicht nach Norm gedruckt wurden, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen - und was mit Daten aus früheren Standards? Auch fehlerhaft angelegte PDF-Daten müssen kurzfristig "brauchbar" gemacht werden. Für diese Aufgabenstellungen bieten sich DeviceLink-Profile geradezu an. Nach ein paar Versuchen mit DeviceLink Software verschiedener Hersteller fand ich im Jahr 2006 die Lösung CoLiPri (Anmerkung: das Produkt wurde mittlerweile ducrh CoPrA abgelöst) der Firma ColorLogic - und war spontan begeistert: Über die hochwertigen Ergebnisse, die komfortablen visuellen Kontrollen, die präzise Editierbarkeit von Profilen zum Finetuning und die gewohnte Editierumgebung: CoLiPri nutzt als Plug-In für Adobe Photoshop alle Vorteile dieses Bildbearbeitungsprogramms voll aus. Unser Workflow im Offset gestaltet sich so, dass wir für die verschiedenen eingesetzten Papierklassen jeweilige Maschinenprofile erstellen und daraus DeviceLink-Profile berechnen. Diese werden von uns teilweise noch optimiert. Damit lösen wir folgende Aufgaben:
- der Farbraum der Druckmaschine wird an die ISO-Vorgaben für gestrichene Papiere angepasst
- Konvertierung alter ISOcoated-Daten auf die neuen Vorgaben (ISOcoated_v2 (ECI))
- Konvertierung von ISOcoated-Daten auf verschiedene Papierklassen.
Nehmen wir zum Beispiel die Berechnung von coated zu uncoated. Durch Editiermöglichkeiten, die keinerlei Reprowünsche offen lassen, bekommen wir sogar recht knackige aber weiche Übersetzungen auf Naturpapier. Durch Mischen von Messwerten mit Gradationskurven und individuellen Anpassungen lässt sich fast jeder reprotechnische Prozess in so einem Profil abbilden. - Sonderfarbräume anpassen
Nachauflagen werden visuell mit den Referenzdrucken verglichen, bei Abweichungen wird ein eigenes Profil dafür editiert, und mit diesem werden die Daten angepasst. Bei farblich fehlerhaften Daten verfahren wir ebenso: Durch visuelle Abstimmung wird die Datei optimiert, das Ergebnis in ein Profil gewandelt und in den Workflow gegeben."
Erweiterte Möglichkeiten durch ColorLogic CoPrA
"Begeistert nahm ich Anfang 2008 das neue Produkt von ColorLogic namens CoPrA in Produktion". CoPrA ist eine Weiterentwicklung, basierend auf der in CoLiPri angebotenen DeviceLink-Technologie. Neben der Unterstützung weiterer Farbräume ermöglicht CoPrA auch die Erzeugung von ICC-Geräteprofilen.
"Mit CoPrA konnten wir zum ersten Mal auch RGB und Schwarz-Weiß-Daten ebenfalls mit DeviceLink-Profilen anpassen. Da unser Fotobelichter mit RGB- Lasern arbeitet, brauchen wir an diesen Prozess angepasste RGB-Daten. Fotografische Verfahren haben die Sehgewohnheiten geprägt, und nach wie vor sehe ich diese Technologie als das Maß aller Dinge, weil wir echte Halbtöne belichten. Unsere mit CoPrA erstellten RGB zu RGB (Fotobelichter) DeviceLink-Profile führen in der Produktion zu deutlich modulierteren Resultaten was die Tiefe betrifft. Besonders die verbesserte Übersetzung der Out-of-Gammut-Farben überzeugt.
![]() | Bessere Qualität: Dank RGB-RGBDevice-Link-Profilen aus CoPrA verbesserte sich bei Scancolor die Farbqualität der Light-Jet-Fotobelichtung für Fotografen, Künstler und Museen. |
Nach Verfügbarkeit der eingesetzten LFP RIP Software werden wir Stück für Stück alle Drucker mit DeviceLink-Profilen farblich steuern. Aber auch die RGB zu CMYK-Umwandlung erscheint mir deutlich harmonischer als herkömmlich über ICC-(Geräte-)Profile separierte Daten. Wenn ich die Glätte der Farbauszüge aus unserem Hell Scanner als Referenz nehme, dann sind wir mit den DeviceLink-Separationen endlich dort angekommen, wo Hell seinerzeit den Standard setzte. Vorteilhaft - mit CoPra rechnen wir die ICC-Profile mit derselben Software, in der wir die Profile auch zu DeviceLink-Profilen verrechnen. So werden alle potentiellen Fehlerquellen vermieden, die auftreten können, wenn Profile von unterschiedlichen Herstellern/Softwares erstellt werden."
SaveInk-Modul hilft bei der Stabilisierung im Druck
"Mein momentanes Lieblingswerkzeug ist das SaveInk-Modul. Eigentlich zum Geldsparen durch Reduzierung der Buntfarbenmenge gedacht, sehe ich die Stärke dieser Technologie in der Reduzierung der gesamt Farbmenge und damit in der Verkürzung der Trockenzeit, in der Stabilisierung der Grauachse und der damit einhergehenden geringeren Schwankung im Druck. In einem neutralen bunt aufgebauten Grau sind bereits 2 % Farbspreizung deutlich sichtbar. Nach der Neuberechnung über SaveInk bleiben 2 % Spreizung in der Grauachse im nicht sichtbaren Bereich. Zwar könnten fast dieselben Ergebnisse mit einer Neuseparation in GCR/unbunt erzielt werden, allerdings mit Ausrissen, Farbchangieren in der Grauachse, und allen weiteren Problemen, die entstehen, wenn ein vierdimensionaler Farbraum (CMYK) über einen dreidimensionalen Farbraum (LAB) in einen vierdimensionalen Farbraum übersetzt werden soll.
Wenn man beide Technologien miteinander vergleicht, tun sich beim Ergebnis Welten auf: Sehr schön sichtbar in Testformen und Farbauszügen.
Um es zusammenfassend zu sagen: Ich bin sehr glücklich mit dieser Software und wirklich froh, auf CoPrA hochgerüstet zu haben. Da ist ja wirklich kein Wunsch mehr offen. Sagen wir besser, fast keiner: Bananenmilchshake macht sie nicht."