Supporteintrag
- Version: 7.x, 08, 09
- Plattform: Mac/Win
- Sprache: alle
- Kategorie: Tipps & Tricks
- Letzte Aktualisierung: 26.04.2010
Aufgabenstellung / Problembeschreibung:
Farbmanagement in Enfocus PitStop Pro richtig konfigurieren
Lösung:
Enfocus PitStop hat seine eigenen Voreinstellungen bzgl. des Farbmanagements. Wenn PitStop installiert wird, so werden Standard-Einstellungen aktiv, welche Sie in der Regel noch an Ihre eigenen Anfoderungen anpassen müssen. Um korrekte Ergebnisse bei der Farb-Konvertierung von bestimmten Objekten oder des gesamten Dokuments zu erhalten, sollten Sie zuerst Ihre Voreinstellungen überprüfen. Diese finden Sie unter:
Acrobat Mac OS X: Acrobat -> Grundeinstellungen -> Enfocus PitStop Pro Grundeinstellungen -> Farbmanagement
Acrobat Windows: Bearbeiten -> Grundeinstellungen -> Enfocus PitStop Pro Grundeinstellungen -> Farbmanagement
Gleiche Einstellungen für Bilder und Text-/Vektorobjekte
Die Option Gleiche ICC-Profile für alle Objekte verwenden sorgt dafür, dass Ihre Voreinstellungen für alle Objekte gleich sind. Wenn Sie die zweite Option Für Bilder andere Einstellungen als für andere Objekte verwenden wählen, so können Sie für beide Objekttypen unterschiedliche Einstellungen verwenden. In zweiten Fall wird ein weiterer Reiter eingeblendet, worin Sie für Bilder und andere Objekte (=Vektor- und Textobjekte) getrennt Ihre Einstellungen vornehmen können. In der Regel sollten Sie Bild- und Vektordaten aber gleich behandeln lassen.
(Klick aufs Bild zum vergrössern)
Farbmanagement aktivieren/deaktivieren
Eine getrennte Einstellung macht unter umständen dann Sinn, wenn Sie Bilddaten mittels ICC-Profil (also mit aktivem Farbmanagement) konvertieren möchten, Text- und Vektordaten aber ohne aktives Farbmanagement konvertieren möchten. Dazu muss man wissen, wie die Konvertierung in beiden Fällen abläuft:
- Aktives Farbmanagement
Wenn Sie das Farbmanagement über die gleichnamige Option aktivieren, dann wird die Farbkonvertierung mittels den gewählten ICC-Profilen über den weiter unten ausgewählten Farb-Rechner (CMM) umgewandelt.
- Wenn einem Objekt bereits ein ICC-Profil zugewiesen ist, so wird dieses als Quell-Profil automatisch verwendet. Dieses überschreibt also das unter Quelle bei dem jeweiligen Farbraum ausgewählte Profil!
- Wenn einem Objekt kein ICC-Profil zugewiesen ist, so wird das unter Quelle angegebene ICC-Profil benutzt.
- Der Zielfarbraum wird jeweils durch das für den jeweiligen Farbraum ausgewählte ICC-Profil angegeben.
- Deaktiviertes Farbmanagement
PitStop besitzt einen eingebauten Umrechnungs-Algorithmus, der bei ausgeschaltetem Farbmanagement für eine Konvertierung von Farben sorgt. Dieser Algorithmus basiert auf GCR (Gray Component Replacement) und einem "maximalen Schwarzaufbau", was z.B. bei der Umwandlung eines in RGB angelegten Schwarz zu 100% K in CMYK führt. Diese Art der Umrechnung kann also insbesondere für Text- und Vektorelemente, die aus Office-Applikationen immer als RGB-Farben definiert sind, für eine saubere Umwandlung in druckbare CMYK-Farben sorgen.
Andererseits würden Bilder durch ein maximales GCR vergräulichen und stark an Sättigung verlieren. Für solche Elemente greift man also besser auf die Wandlung mittels ICC-Profilen zurück. Eine genauere Beschreibung wie der eingebaute GCR-Algoritmus in PitStop arbeitet finden Sie in einem separaten Artikel. Um Bilder und Text-/Vektordaten gleichzeitig optimal in CMYK umzuwandeln lassen sich auch DeviceLink-Profile einsetzen, welche seit Version 08 von PitStop unterstützt werden.
Der Ausgabeintent hat Vorrang vor den ausgewählten ICC-Profilen
Diese Option gilt für PDF/X-Dateien mit einem eingebetteten ICC-Profil als OutputIntent. Aktiviert, überschreibt ein OutputIntent-Profil das jeweilige (meist CMYK) Profil in den Einstellungen und wird als Quell- bzw. Zielprofil benutzt.
Farbmanagement-System
Hier lässt sich der Farb-Rechner auswählen, der für die eigentliche Umrechnung von Farbwerten zwischen den ausgewählten Profilen sorgt. Zur Auswahl stehen:
- Systemeigenes Farbmanagement
- Litle CMS
- Adobe Farbmanagement (falls installiert)
Farbumrechnungsmethode
In den Voreinstellungen kann auch die Farbumrechnungsmethode (Rendering-Intent) angegeben wewren, die bei einer Farbkonvertierung mittels ICC-Profilen angewendet wird. Diese entsprechen der 4 Standard-Methoden, wie Sie aus anderen Programmen bekannt sind (Relativ Farbmetrisch, Absolut Farbmetrisch, Perzeptiv (hier Subjektiv genannt) und Sättigung). Darüber hinaus kann auf den Standard-Rendering Intent zugegriffen werden, der in jedem ICC-Profil (maßgebend ist das Quell-Profil) definiert ist. In den meisten Profilen ist dies "Relativ Farbmetrisch".
Welche Profile auswählen?
Optimalerweise nutzen Sie in allen Ihren eingesetzten Programmen überall die gleichen Farbmanagement-Einstellungen. So auch in Acrobat und PitStop! Da jedes Programm seine eigenen Einstellungs-Dialoge (und Voreinstellungen) hat, ist dies keine einfache Aufgabe.
Da die meisten Druckerzeugnisse im (Bogen)-Offsetdruck erzeugt werden, eignet sich für CMYK das ISOCoated_v2 ECI)-Profil als Standard-Profil. Für RGB-Daten empfehlen wir sRGB als Standard-Profil zu nutzen, da die meisten Digitalkameras sRGB-Daten liefern. Diese Einstellungen sollten Sie nur dann ändern, wenn Sie wissen, dass bei der Erstellung definitiv andere Quellprofile genutzt wurden.
Enfocus PitStop Pro wird mit Standard-Profilen ausgeliefert und installiert, welche mit "Generic Enfocus ..." beginnen. Dahinter verstecken sich (leider schon etwas veraltete) Profile, die Sie zumindest für RGB und CMYK auf die oben genannten Profile ändern sollten. Für die Wandlung in Graustufen, empfehlen wir ein Profil, welches zu dem unter CMYK ausgewählten Profil passt. Für die meisten CMYK-Druckstandards sind auch entsprechende Graustufen-Profile verfügbar.
Quell- und Zielprofile
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die getrennte Einstellung von Quell- und Zielprofilen in den PitStop-Farbmanagement Grundeinstellungen. Über eine Option können Quell- und Zielprofile für die jeweiligen Farbräume gleich belassen werden. Dies führt dazu, dass innerhalb des gleichen Farbraums (also z.B. CMYK) keine Farbtransformation erfolgen würde, wenn ein CMYK-Objekt nochmals in CMYK gewandelt wird. Will man explizit von einem CMYK-Farbraum in einen anderen CMYK-Farbraum wandeln, so kann man allerdings einen unterschiedlichen Zielfarbraum angeben. Beachten Sie hierbei aber, dass eine Konvertierung von CMYK-CMYK mittels ICC-Profilen zu unerwünschten Effekten führen kann (z.B. kompletter Verlust des Schwarzkanals). Eine solche Aufgabe ist mittels so genannter DeviceLink-Profile sehr viel eleganter und sicherer zu bewerkstelligen. Enfocus Produkte unterstützen DeviceLink-Profile ab Version 08. Diese lassen sich per Aktion oder die Funktion "Farben umwandeln" gezielt einsetzen.
Wann werden die Farbmanagement-Grundeinstellungen angewendet?
Die Farbmanagement-Einstellungen, welche Sie über die Grundeinstellungen definieren, kommen bei jeder Farbkonvertierung eines oder mehrerer Objekte zum tragen. Wenn Sie ein oder mehrere Objekte mit dem PitStop-Auswahlwerkzeug selektieren und im PitStop Inspektor auf eine der Schaltflächen Grau, RGB oder CMYK klicken, werden die Farben gemäß den Voreinstellungen konvertiert.
Beachten Sie, dass Sie über das Fenster für Farbe umwandeln die Grundeinstellungen jederzeit überschreiben und andere Quell- und Zielprofile für ausgewählte Objekte zuweisen können. Hier lassen sich übrigens dann auch DeviceLink-Profile auswählen...
Farbmanagement-Einstellungen in Profilen und Aktionen
Neben den Grundeinstellungen in Enfocus PitStop Professional sind die gleichen Einstellungsmöglichkeiten auch innerhalb von PitStop-Profilen sowie in PitStop Aktionen zu finden. Die generelle Faustregel lautet: